Sonntag, 4. November 2012

All Hallows vs. Reformationsbrodel

Beide dieser, recht unterschiedliche Feste waren dieses Jahr am den 31.10.2012, einen Tag vor Allerheiligen.

Namensgebung leicht gemacht
„All Hallows´ Eve”, wurde also in „Halloween“ abgeändert. Es bedeutet “Vorabend von Allerheiligen”. Es benannte ursprünglich Volksbräuche in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November. Von irischen Einwanderern Mitte des 19. Jahrhunderts wurden diese Bräuche, von welchen sich einige bis heute überliefert haben, in die USA gebracht und weiter ausgebaut. Ende des 20. Jahrhunderts hat sich Halloween auch in Europa durchgesetzt. Bei uns in Deutschland schreibt man es wie man es spricht : “Helloween”.

Bräuche oder doch nur Kaufkult?
Es wird angenommen, dass die Bräuche mit keltischen und heidnischen Traditionen in Zusammenhang stehen. Bereits vor 1000 Jahren feierten die Kelten das Samhainfest. daraus ergibt sich der Bezug zum Totenreich und aufgrund des christlichen Allerheiligen und Allerseelen, in Europa eingeführt im 7. bis 8. Jahrhundert. Daher wird Halloween vom Religionsethnologen Sir James Frazer Anfang des 20. Jahrhunderts als “altes heidnisches Totenfest mit einer dünnen christlichen Hülle” bezeichnet. Mittlerweile hat dieses Fest, so wie mit vielen andern, wie Weihnachten, kaum noch etwas mit Bräuchen oder Tradition zu tun. Es dient eher dazu, die Wirtschaft anzukurbeln. Somit wird schon 2 Monat vor dem Grusel- Wusel - Fest in die Läden gestürmt, um Dekor zu kaufen, die die Freunde zu Tote erschrecken soll. Es werden grausame Kürbis zerschlitzt und letzten Endes gegessen. Natürlich darf dann auch das chice, beste und atemberaubendste Kostüm nicht außer Acht gelassen werden. Nun denn, Happy Hallows´ Eve!

Im „Osten“ ist wieder alles anders…
In den neuen Bundesländern der Bundesrepublik Deutschland hat sich dieses Gruselfest noch nicht ganz so durchgesetzt. Denn in Sachsen und Thüringen feiern die Protestaten den Reformationstag.

… denn hier reformieren wir….
Diesem Tag wurde dem Mönch und Theologen Martin Luther gewidmet. Er trieb in Wittenberg die Reformation der Kirche voran. Diese 95 Thesen Luthers stellten vor allem das Opfer Jesu durch seine Kreuzigung über die Idee der Kirche, Sünden durch Geldzahlungen zu vergeben. Das Datum dieses Feiertages variierte lange Zeit. Luthers Geburts- und Todestage waren zum Gedenken ebenfalls angedacht. Erst der Kurfürst Sachsen, Johann Georg II,. entschied im 17. Jahrhundert, dass der Tag vor Allerheiligen zum Reformationstag ernannt wurde. Noch heute wird am Reformationstag dem Anschlag der Thesen Luthers Schlosskirche zu Wittenberg gedacht. Zum Reformationstag wurden daher zahlreiche Besucher empfangen.
Gläubige haben heute ein anders Abendmahl
Während sich aber bei Halloween die Kostümläden und Kürbisverkäufer freuen, sind es beim Lutherfest die Bäcker. Das Reformationsbrötchen ist ein meist quadratisch aussehendes, süßes Gebäck, meist von der Größe einer Apfeltasche. Dieses soll eine Lutherrose darstellen. Aber diese hat eigentlich fünf Spitzen, nicht wie das Reformationsbrötchen nur vier. In der Mitte zeigt sie ein rotes Herz mit einem Kreuz. Beim Brötchen ist das in der Mitte ein Klecks Marmelade. Sie fragen sich sicherlich: warum eine Rose? Nun, zu Luthers Zeiten hat er seine Briefe mit eine Rose versiegelt, um sein Original zu bewahren.

„Gruselabend“ und der “Reformationstag“
: kaum Verbindung
Letzten Endes muss ich schreiben, dass mir persönlich nicht zum Feiern zu Mute ist. Neben den Opfern der „Sandy“ beschäftigt mich meine bevorstehende Prüfung. Des Weiteren müssen heut auch viele arbeiten. Daran denkt kaum jemand, der zum Feiertag früh ausschlafen konnte und den Tag genießen durfte. Danke an Mitarbeitern des öffentlichen Diensts! Ohne euch kämen wir nicht von A nach B. Wir hätten auch keine frischen Brötchen und keine Unterhaltung im Radio. Apropos, ich hatte am Mittwoch kein frisches Lutherbroddel im Haus. Hier auf dem Dorf hatte leider kein Bäcker auf. Sicherlich dekorierte die Bäckerin fleißig ihre Wohnung und grübelte was sie abends zum Gruselfest nun trägt.

„ Mittweida wird total traschig!“- hitzige Diskussionen und Blitzlichtgewitter

Mittweida. Vom 29- 30.10.2012 fand in der Hochschule Mittweida das 16. Medienforum statt. Über 90 fachkundige Referenten, wie Nina Ruge, Alfons Schuhbeck, Prof. D. Karola Wille standen hier den Studenten und Besuchern des Medienforum Rede und Antwort.

Mit Highheels zum Set- Entwicklung der Frauenberufe in der Männergesellschaft
Unter Moderation von Nina Ruge war von 13.30 bis 15 Uhr im Haus 6 eine Gesprächsrunde „ Von Halbgöttern in Weiß & anderen Helden- Berufswahl in den Medien“. Es kamen zahlreiche Besucher. Resultat hierbei war, dass man in viele Berufe einfach so hinein schildert, ohne wirklich Ahnung von dem Beruf zu haben. Viele haben ein falsches Bild von dem Beruf, sehen nur die Sonnenseiten. Dies ist in fast allen Soaps so, anders bei der Lindenstraße. Hier wird die Realität dargestellt. Aber jeder Traumberuf hat auch seine Schattenseiten. Man sollte dennoch immer versuchen, seinen Traum zu verwirklichen, dafür kämpfen und auch Spaß daran haben.

Realitätsverlust bewusst eröffnet
Am Dienstag, den 30.10. leitete Madita von Hülsen eine Podiumsdiskussion „Sripted reality- fast wie im richtigen Leben“. Hierbei handelte es sich um die Formate des RTL – Senders, wie „Mitten im Leben“, Familien im Brennpunkt“ und Ähnliche. Die Zuschauer identifizieren sich mit den Darstellern, trotz dass diese keine „echten“ Menschen spielen. Es sind fiktionale Formate. Aber dramatisch, das zieht die Zuschauer in den Bann. „Die Untere Mittelschicht und die Unterschicht muss ja schließlich bedient werden!“, so David Harnasch.

Frauen im Chefsessel- ob eine Quote hilft? „Frauen sind diese Mütter!“
Bei dieser Diskussion kamen die Diskutierenden zu keinem genauen Ergebnis, außer dass mehr Gleichberechtigung für Männer und Frauen herschen sollte. „Man muss Verantwortung übernehmen, sich auf seinen Partner verlassen können und den Willen oder die Wille haben!“, so Karola Wille, Intendantin des MDR. „Man darf aber auch nicht nur für den Job leben, sondern muss auch an seine Familie denken! Auch der Partner muss die Kinder betreuen!“, sagte Iris Firmenich, CDU Politiker in Mittweida.

Leicht bekleidet ging es dem Ende zu…
Zum krönenden Abschluss der Medientage in Mittweida fand am 30.10.2012 ab 22 Uhr die Aftershowparty statt. Für Ohrenschmaus wurde gesorgt. Die Besucher konnten es selbst erleben: eintauchen, statt nur mit zu schwimmen, mit den Bands Waste, „I come from the sun“, „Raging Rabbits“. DJs: Olaf Kampen, EpikureeR, DJ Crocks. und Mitternacht wurde dann auch für Augenschmaus gesorgt: „La Mica“ heizte den Studenten für eine Stunde ein. Danach konnte diese sich mit ihr fotografieren lassen.

Nach ihrer erfolgreich absolvierten Ausbildung zur pharmazeutisch-kaufmännischen Assistentin wollte sie mehr aus ihrem Leben machen. Da lag es nach ihrem Kindheitstraum, Prinzessin zu werden, nicht weit nun ein Model zu werden. Sie begeistert die Menschen, sieht gut aus, und ist ganz und gar nicht dumm, so wie ihr immer nachgesagt wird. Sie liebt Meerschweinchen und will dieses Jahr noch das Auto fahren lernen.
„Ich bin kein Hampelmann. Das ich halbnackt, oder offenherzig, Platten auflege heißt nicht, das ich nichts kann. Ich beschäftige mich mit dem Thema, nehme Unterricht und habe mir das komplette Equipment gekauft. Das ganze Showbiz hat aber nicht nur seine Glamourseiten. Da ich sehr viel reise, sehe ich meine Freunde und Familie kaum und hab traurigsten finde ich es, mich für Dinge rechtfertigen zu müssen, die nicht wahr sind. “
Sie sagen, dass Sie sich als DJane mit der aktuellen Musik beschäftigen. Wie sieht es da mit der „alten“ Musik aus? Hören Sie auch Welthits, wie denen von den „Bee Gees“?
„Natürlich höre ich auch Klassiker aus den 80er,90er. Meiner Meinung nach war das auch eine Zeit in der noch echte Welthits entstanden. Mittlerweile ist die Musik sehr elektronisch und künstlich geworden. Für meinen Job natürlich ideal. Bee Gees oder Elvis auflegen zu müssen, wäre durchaus kompliziert. Musik ist eine Weltsprache und das ist das großartige an meinem Job, dass ich als DJane überall auf der Welt arbeiten kann.“

Sie legen dieses Jahr erstmalig zum Medienforum in Mittweida auf. Sie sind gebürtige Leipzigerin. Sind sie stolz darauf, nach Ostdeutschland zurückzukehren?
„Ich freue mich sehr im Medienforum Mittweida aufzulegen. Mittweida wird total traschig! Zu 99 Prozent lege ich in Diskotheken und Festivals auf. Es ist etwas Besonderes für mich. Ich lege ja in ganz Deutschland auf….und ich freue mich immer, wenn die Menschen meine Musik mögen und Spaß haben mir „on stage“ zuzuschauen. Der Schauspieler Mathieu Karriere sagte mal "Micaela ist eine brasilianische Ostbraut" da hat er recht. Aber zum Glück hört man es nicht, dass ich aus Leipzig komme  “

Haben Sie nach all Ihren nackten Tatsachen keine Angst, das Sie von keinem seriösen Unternehmen mehr gebucht werden, bzw. was werden Sie tun, wenn Sie keine „Lust“ mehr auf das nackt- DJane haben?

„Korrektur: ich arbeite nicht als nackt Djane. ich habe nie nackt aufgelegt. Ich liebe meinen Job und hoffe, diesen auch noch lange machen zu können. Ich habe nur seriöse Auftraggeber wie zb. Madison waches, Redcoon, Glübi oder Cr cash. ich bin eben eine Nacktkonzeptkünstlerin….die Gesellschaft hat akzeptiert, dass sich nicht nur Autos, Technik usw weiterentwickelt, sondern auch Berufsbilder. Früher gab es keine It-girls/glamour- oder Erotikmodels. Ich habe mich etabliert. Benötige aber sicher noch ein paar Jahre um wirklich toleriert und akzeptiert zu werden. Wir kommen nackt auf die Welt und werden die Welt nackt verlassen.“

Was glauben Sie, warum so viele Menschen Probleme mit Ihrer Offenheit haben? Sind diese neidisch? Glauben Sie, dass andere Menschen Angst haben könnten, dass Sie für das Publikum kein Vorbild sein könnten?

„Neid spielt immer eine große Rolle…und sicher würde ich meiner Tochter nicht gerade empfehlen ein Erotikmodel zu werden - aber ich würde es akzeptieren. Man braucht ein wirklich dickes Fell und muss diesen Job lieben….“

























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